Gefangener des Monats Juni 2018: Iran: Sicherheitskräfte stellen Christen eine Falle – 54jähriger Konvertit in Haft

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Name: Aziz Majidzadeh

Land: Iran

In Haft: März 2018

Grund: Übertritt zum Christentum


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Iran: Sicherheitskräfte stellen Christen eine Falle – 54jähriger Konvertit noch in Haft

8. Juni 2018 „Gefangener des Monats Juni“ auf Kaution frei

Der iranische Christ Aziz Majidzadeh ist auf Kaution freigekommen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM/Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hatten ihn Anfang Juni zum „Gefangenen des Monats“ benannt. Sie riefen dazu auf, in Briefen an den iranischen Präsidenten Hassan Rohani um die sofortige Freilassung des Christen zu bitten. Wie die christliche iranische Nachrichtenagentur Mohabat News meldet, hat die Familie mehr als 42.000 Euro aufbringen müssen, um den Familienvater aus dem Teheraner Evin-Gefängnis freizubekommen. 

Als „Gefangenen des Monats Juni“ haben die Internationale Gesellschaft für Men-schenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den iranischen Christen Aziz Majidzadeh benannt. Sie rufen dazu auf, sich für ihn mit Hilfe von Ap-pellen einzusetzen. Sicherheitskräfte nahmen den 54-jährigen Mann am 2. März die-ses Jahres in einer Werkstatt nahe der Stadt Karaj unweit von Teheran fest.

Der Christ, der vom Islam übergetreten ist, geriet zusammen mit Glaubensgeschwis-tern in eine Falle: Die Sicherheitskräfte holten zunächst einen anderen Konvertiten aus dessen Wohnung ab und setzten diesen als Köder ein. Sie begleiteten ihn in die Werkstatt, stellten sich dort selbst als ein befreundetes christliches, persischsprachi-ges Fernsehteam vor. So konnten sie dort unter den zahlreichen christlichen Ange-stellten filmen, ohne Verdacht zu erregen.

Mit Majidzadeh kamen 20 weitere Christen in Haft, von denen die meisten nach den Verhören wieder freikamen. Er blieb aber in Haft und wurde dort misshandelt. Zu-nächst blieb sein Aufenthaltsort geheim. Nach 45 Tagen durfte er seine Familie kon-taktieren, die auf diese Weise erfuhr, dass er im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten wird. 

Hintergrund

Triebkräfte der Verfolgung im Iran sind „Islamische Unterdrückung“, in etwas geringe-rem Ausmaß „Diktatorische Paranoia“ und „Organisiertes Verbrechen und Korrupti-on“. Die Diktatorische Paranoia ist mit Islamischer Unterdrückung vermischt. 

Besonders betroffen sind ehemalige Muslime, die sich zu Jesus Christus bekehrt ha-ben. Christen aus protestantischen Freikirchen, die den Muslimen das Evangelium bringen, sind die am zweitmeisten verfolgte Gruppe. Gemeinschaften von ausländi-schen Christen oder Arbeitsmigranten aus Asien und dem Westen erlebten die an-geordnete Schließung ihrer Kirchen. Armenische und assyrische Christen, die der traditionellen Kirche angehören, stehen zwar unter gesetzlichem Schutz, werden aber als Bürger zweiter Klasse behandelt.

Verfolgung durch Islamische Unterdrückung ist vor allem im „Privat- und Familienle-ben“ gegenwärtig. Davon sind vor allem ehemalige Muslime und Christen aus pro-testantischen Freikirchen betroffen, die sich um ehemalige Muslime kümmern.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM


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